Ernüchternde Erfahrungen mit einem Straßenbahnmuseum

Ernüchternde Erfahrungen mit einem Straßenbahnmuseum

Museen sollen Orte der Erinnerung, der Leidenschaft und des Engagements sein. Orte, an denen Geschichte bewahrt wird – für die Gegenwart und die Zukunft. Umso enttäuschender ist es, wenn die Realität hinter den Kulissen eines solchen Hauses eine ganz andere ist.

Meine Erfahrungen mit einem bestimmten Straßenbahnmuseum haben mich zutiefst ernüchtert. Von einer Mitgliedschaft würde ich jedem abraten. Kritikfähigkeit scheint dort nicht vorhanden zu sein: Wer offen seine Meinung äußert, wird rasch mit dem Vereinsrecht konfrontiert – und nicht selten schon während der „Probezeit“ wieder ausgeschlossen. Ein konstruktiver Austausch? Fehlanzeige.

Hinzu kommt, dass der Vorstand in regelmäßigen Abständen seine Zusammensetzung wechselt. Anstatt Stabilität und klare Perspektiven zu vermitteln, herrscht so ein ständiges Kommen und Gehen.

Besonders traurig ist der Umgang mit den historischen Fahrzeugen. Eigentlich sollten diese Schätze gepflegt und erhalten bleiben. Stattdessen habe ich erlebt, dass viele Wagen lieblos behandelt, ausgeschlachtet oder gar verschrottet werden. Das, was einst Kulturgut war, verkommt so zu Ersatzteillagern oder verschwindet gleich ganz.

Auch wirtschaftlich scheint das Museum keinen Halt zu finden. Immer wieder werden rote Zahlen geschrieben, was unweigerlich die Frage aufwirft: Wie lange wird es diesen Ort überhaupt noch geben?

Mein Fazit fällt daher leider ernüchternd aus: Was nach außen hin wie ein Hort der Straßenbahngeschichte wirkt, ist hinter den Kulissen ein Verein voller interner Probleme, fehlender Kritikfähigkeit und fragwürdigem Umgang mit Kulturgut.

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